Katzenerziehung

Über die ErziehungGeht eigentlich nicht. Aber man kann sie mit viel Geduld erfolgreich trainieren. Natürlich auch nur dann, wenn das Tier einen Vorteil für sich sieht. Was könnte das sein? Natürlich: Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Spielfreude, Leckerlis … und bestimmte Duftstoffe.

Schimpfen und Strafen helfen in keinem Falle. Die werden womöglich als Aufmerksamkeit und Zuwendung registriert und erreichen genau das Gegenteil. Außerdem kann das Katzenköpfchen irgendwelche Sanktionen nicht mit seinem Verhalten in Verbindung bringen, dazu ist es zu klein. Die vom Menschen gewollte Wirkung kann und wird niemals eintreten.

Geben Sie Ihrer Katze möglichst viele Kratzmöglichkeiten, gut verteilt in der Wohnung. Das können große und kleine Kratzbäume sein, oder Kratzbretter, die am Boden liegen, oder Eckenschoner. Stellen Sie am besten einen kleinen Kratzbaum direkt dort auf, wo Ihre Katze bisher am liebsten die Tapete zerkratzt hat, oder dirket neben dem Sofa.

Über die ErziehungMachen Sie neue Kratzmöbel durch Katzenminze, Baldrian und Spielzeug attraktiv. Sobald das Tier den Kratzbaum benutzt, sofort loben, streicheln, Aufmerksamkeit schenken, mit einem Leckerli belohnen. Immer wieder. Wenn Ihre Nerven es zulassen, ignorieren Sie der Katze gegenüber völlig, wenn sie an den Möbeln kratzt. Ohne die menschliche Aufmerksamkeit macht das bald keinen Spaß mehr.

Katzen sprechen übrigens auch auf menschliche Gerüche an. Das sind insbesondere Duftstoffe, die im Schweiß gebunden sind (u. a. auch Pheromone). Haben Sie schon einmal beobachtet, wie leidenschatlich sich Ihre Kleine in der Schmutzwäsche wälzt? Legen Sie auf die oberste Plattform Ihres neuen Kratzbaumes ein schön verschwitztes T-Shirt (… von Ihrem Mann). Das ist unwiderstehlich. Dieser Kletterbaum wird schnell angenommen.

Manche Katzen muss man „zum Jagen tragen“. Es ist absolut zulässig, die Katze auf einem neuen Kratzbaum „auszusetzen“. Wenn sie sonst so gar nicht will, nehmen Sie sie hoch und setzen sie auf die oberste Plattform des Baumes. Dann natürlich loben und belohnen. Wenn die Katze nicht gleich wegspringt, decken Sie sie mit einem durchsichtigen Tuch oder Schal zu. Die Kleine wird sich darunter kauern, die Welt durch das Tuch beobachten, sich dabei selbst für absolut unsichtbar halten … und es lieben.

Sinnvollerweise sollte man versuchen verbotene Kratzstellen unattraktiv zu machen. Auf manchen Oberflächen ist es z. B. möglich vorübergehend doppelseitiges Klebeband anzubringen. Bleiben die Pfötchen erst einmal daran hängen, ist das überhaupt nicht lustig.

Wenn alles nichts hilft, ziehen Sie einen Katzenexperten zu Rate. Möglicherweise gibt es dann Stressfaktoren für das Tier, die wir Menschen so ohne Weiteres nicht wahrnemen und ohne fremde Hilfe nicht auflösen können.